Opel in der Populärkultur: Syd Barrett

•2. März 2024 • Kommentar verfassen

Eine der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten ist die englische Gruppe Pink Floyd. In der Frühphase machte sich die Band durch innovative Bühnen- und Lightshows nebst Psychedelic Rock auch außerhalb Londons schnell einen Namen. Als Hauptkomponist des ersten Albums „The Piper at the Gates of Dawn“ sowie einiger weiterer Songs wie zum Beispiel „Apples and Oranges“ zeichnete der in Cambridge geborene Gitarrist und Sänger Syd Barrett.

Da Barrett durch offenbar häufigen Drogenkonsum zunehmend ’schwierig‘ wurde – Näheres kann man gut in Nick Masons Buch „Inside Out“ nachlesen -, wurde er 1968 aus der Band geworfen. Er veröffentlichte danach zwei Soloalben, ab Mitte der Siebziger Jahre nichts mehr.

Trotzdem erschien 1988 doch noch ein letztes Barrett-Album mit teilweise unveröffentlichten Songs, seltsamerweise „Opel“ betitelt. Tatsächlich ist ein gleichnamiger Song auf diesem Album, dessen Text allerdings keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem Rüsselsheimer Traditionsunternehmen liefert, es scheint sich eher um das Thema Einsamkeit zu drehen. Ob Barrett privat vielleicht mal einen Opel besaß oder die Marke überhaupt kannte ist unklar. Fakt ist: Song und Album heißen so, weswegen deren Erwähnung auch in diesen Blog gehört.

Syd Barrett starb 2006 an Krebs. R.I.P.

Link #1 zu Youtube: Syd Barrett/Opel: https://www.youtube.com/watch?v=Ch3BfpZp8PI

Link #2 zu Youtube: Einer der letzten Pink Floyd-Auftritte mit Syd Barrett/Apples & Oranges: https://www.youtube.com/watch?v=Vymc2lD701E

Opel-Historie: Umfirmierung nach dem Ersten Weltkrieg

•24. Februar 2024 • Kommentar verfassen

Die Lage für Opel nach dem Ersten Weltkrieg fühlte sich gelinde gesagt schwierig an. Die Automobilproduktion war ja schon während der Kriegsjahre drastisch zurückgegangen, dafür hatte man vermehrt Lastwagen und auch Fahrräder für das Heer gefertigt. Die Produktionsmaschinen im Rüsselsheimer Werk waren weitgehend verschlissen, viele ehemalige Mitarbeiter im Krieg umgekommen, es herrschten Rohstoffmangel und Inflation. Adam Opels jüngster Sohn Ludwig war 1916 an der Ostfront gefallen.

Die vier verbliebenen Opel-Brüder gaben jedoch nicht auf und legten den Fokus der direkten Nachkriegszeit zunächst auf die Produktion von Zweirädern – motorisiert und unmotorisiert. Und auch rechtlich stellten sie das Unternehmen neu auf: 1919 ward die „Adam Opel KG“ gegründet, als deren alleinige Gesellschafterin wiederum die „Gebr. Opel GmbH“ firmierte.

Zehn Jahre später wandelte man das Unternehmen dann im Vorgriff auf den Verkauf an General Motors zur AG um.

Opel-Derivate: Saturn Aura

•17. Februar 2024 • Kommentar verfassen

Außerhalb von Nordamerika dürften vermutlich die Wenigsten schon mal von der Automarke „Saturn“ gehört haben. Ist auch nicht schlimm, da längst wieder erloschen. Mitte der Achtziger Jahre wurde die Marke vom US-Mutterkonzern General Motors ins Leben gerufen, sie sollte sich vorzugsweise als Anbieter von Kompaktwagen etablieren. Die Eigenentwicklungen verkauften sich jedoch nicht besonders, weshalb man ab Mitte der 2000er Jahre auf Modelle von Opel zurückgriff.

Der ab 2006 produzierte „Aura“ basierte auf der Facelift-Version des „Vectra (C)“ und war äußerlich nur leicht abgewandelt. Die Motoren waren allerdings durch die Bank Sechszylinder und kamen nicht unter 2.4 Liter Hubraum, Diesel gab es nicht.

Könnt'es ein Vectra sein? Opel-Derivat Saturn Aura

Könnt‘ es ein Vectra sein? Opel-Derivat Saturn Aura

Der „Aura“ verkaufte sich tatsächlich mit ca. 160.000 Einheiten recht gut – vom „Vectra“ wurden in Deutschland parallel übrigens deutlich weniger Exemplare abgesetzt – und gewann 2007 gar den „North American Car of the Year“ Award.

Das nutzte aber alles nichts, denn nachdem GM im Jahre 2009 Insolvenz angemeldet hatte, wurden einige Konzernmarken eingestellt, darunter auch Saturn; die letzten „Aura“ verließen im Herbst 2009 das Band.

Opel-Auszeichnungen: Irish Car of the Year

•10. Februar 2024 • Kommentar verfassen

An sich ist der irische Fahrzeugmarkt ja nicht so bedeutend. Es gibt allerdings die historisch bedingte Besonderheit, dass sich Opels Schwestermarke Vauxhall hier nicht auffinden lässt, da britisch. Opel darf also unter dem eigenen Logo auf der sogenannten grünen Insel verkaufen – allerdings wiederum nicht in Nordirland, das ist dann schon wieder Vauxhall-Land.

Opel ist in der eher auf Klein- und Kompaktwagen fokussierten Republik jetzt auch nicht wirklich eine Hausnummer, durfte aber bei den seit Ende der Siebziger Jahre (außer 2021) jährlich vergebenen „Irish-Car-of-the-Year“-Auszeichnungen immerhin schon 4x eine Trophäe mit nach Rüsselsheim nehmen.

1985 siegte der „Kadett“ , 1992 der „Astra“ , 1995 der „Omega“ und 2001 endlich auch mal der „Corsa“ . Seitdem ist leider Award-Ebbe für Opels Pkw, immerhin gewann der „Vivaro-e“ mit seinen Stellantis-Schwestermodellen 2022 den Titel „Irish Van of the Year“.

Opel-Klassiker: Olympia (1951-53)

•3. Februar 2024 • Kommentar verfassen

Nachdem Opels erster Nachkriegs-„Olympia“ weitgehend dem Vorkriegsmodell geglichen hatte, kam der 1950er Oly mit modernerer Karosserie daher. Auch ihm ward nur ein kurzes Produktionsleben gegönnt, trotz guter Verkaufszahlen erschien schon im März 1951 die nächste Version des Opel-Klassikers.

Technische Änderungen gab es kaum, es tat sich jedoch Äußerliches, vor allem im Heckbereich. Das Reserverad verschwand komplett im Inneren des Kofferraumes, welcher nun erstmals von außen zugänglich war – eine kleine alltagstaugliche Revolution. Überhaupt war das Oly-Heck nun gestreckter und flacher, was wiederum ein größeres Heckfenster ermöglichte.

Preislich lagen die Olys nun etwas günstiger, die Einfahrvorschriften fielen weg. Angaben zu Verkaufszahlen sind unterschiedlich; man kann aber von gut 100.000 Einheiten ausgehen, darunter ca. 20% Kastenwagen. Letztere wurden wiederum von Autenrieth und Miesen teilweise zu Krankentransportfahrzeugen umgebaut, davon dürften nur wenige Exemplare bis heute überlebt haben.

Nachfolger des Oly wurde der „Olympia Rekord“ – der mit dem legendären „Haifischmaul“.

Opel-Konzeptfahrzeuge: Corsa Spider

•27. Januar 2024 • Kommentar verfassen

Noch bevor die ersten Exemplare des künftigen Opel-Klassikers „Corsa“ auf die Straßen rollten, präsentierte das Rüsselsheimer Traditionsunternehmen schon mal eine Studie vorweg. Es geschah mal wieder auf dem Genfer Automobil-Salon und zwar im März 1982.

Der dortselbst ausgestellte „Corsa Spider“ war schneeweiß, hatte einen futuristisch glatten Kühlergrill mit kaum erkennbaren Lufteinlässen sowie kantigen, aber nicht angeberisch herausgestellten Radkästen. Der eigentliche Clou war aber die Kunststoffabdeckung des Fondteils; Beifahrer- bzw. Fahrersitz waren ebenfalls (mittels Rollo) abdeckbar. Beim Fahrersitz wäre dies allerdings nur in Parkposition möglich gewesen, hätte aber einem Entwenden des Autoradios – einem typischen 80erjahre-Problem – eventuell etwas abgeholfen.

Etwas an die LCD-Anzeigen des „Monza“ erinnerten Drehzahlmesser & Co, recht praktisch wirkten die beidseitig des Lenkrades herausragenden Konsolen. Selbige sollten per Fingerdruck bedienbar sein, ohne dass die Fahrer hierfür eine Hand vom Lenkrad hätten nehmen müssen.

Fazit: recht schnittig das Teil, zu einer Serienproduktion kam es bekanntlich leider nie (ähnliche Modelle gab es aber von Irmscher und Michalak). Die Studie hatte übrigens keinen Motor und war somit gar nicht fahrbereit. Inzwischen dürfte dieser „Corsa Spider“ in den Katakomben unterhalb Opels legendärer Classic-Sammlung herumstehen.

Opel-Historie: Villa Martha wird Sanitätshaus

•20. Januar 2024 • Kommentar verfassen

Noch mehrere Jahrzehnte nach Firmengründung wohnten viele Mitglieder der Opel-Familie nahe den Werksanlagen – das ist sicher ungewöhnlich. Unter anderem auch Wilhelm, der zweitälteste Sohn des Firmengründers Adam Opel. Dieser hatte 1987 Martha Bade geehelicht und residierte mit ihr sowie den gemeinsamen Kindern ebenfalls in Werksnähe. Die Villa, in welcher die Familie lebte, wurde nach der Gattin „Villa Martha“ benannt.

1931, als im Werk aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage Kurzarbeit herrschte, zeigte die Opel-Familie wiederholt ihren Hang für soziales Engagement. Unter anderem wurde dabei auch die „Villa Martha“ quasi gespendet, nämlich als zeitgemäße Sanitätsstation umgebaut. Es gab z.B. getrennte Verbands- und Ruheräume für die weiblichen bzw. männlichen Werksangehörigen.

Das Gebäude existiert inzwischen leider nicht mehr. Auf dem Areal des ebenfalls von Wilhelm von Opel gestifteten Wiesbadener Opelbades existiert seit einigen Jahren immerhin eine Hütte namens „Martha“. Einkehrende Gäste mögen gerne auf das Wohl von Stifter bzw. Namensgeberin anstoßen.

Sonstiges: Opel als Gold-Briefmarke

•13. Januar 2024 • Kommentar verfassen

Dass ein Opel-Motiv bisweilen auf deutschen oder österreichischen Briefmarken erschien, dürfte kaum verwundern. Aber Sambia? Ist aber so, denn der afrikanische Binnenstaat, welcher sicher nicht als Nabel der automobilen Welt gelten darf, brachte vor gut zwanzig Jahren eine Briefmarkenserie zum Thema „100 Jahre Automobil“ heraus. Eine der abgebildeten Automarken war eben auch Opel, das Rüsselsheimer Traditionsunternehmen.

Abgebildetes Motiv war ein Opel „Admiral Cabriolet“ . Das Besondere an Marke & Serie war allerdings das Material, denn die Vorderseite bestand aus 22karätigem Gold. Die gesamte Serie war natürlich für Sammler bestimmt und dürfte höchst selten, wenn überhaupt, zur Frankierung genutzt worden sein. Im Internet werden bisweilen Exemplare für ein paar Euro angeboten.

Opel-Zweiräder: Das einmillionste Fahrrad (1926)

•6. Januar 2024 • Kommentar verfassen

Bekanntlich führte Opel als erster deutscher Automobilhersteller 1924 die Fließbandproduktion ein. Diese trug nicht nur zu höheren Produktionszahlen bei, sondern sorgte auch für deutliche Kostenminimierungen – der „Laubfrosch“ etwa konnte zu erschwinglichen Preisen angeboten werden und wurde so zum vollen Erfolg.

Aber nicht nur die Automobilproduktion profitierte von Opels Vorreitertechnologie, auch die Fahrradproduktion wurde entsprechend umgestellt. Eine vollautomatische Lackierstraße etwa ersetzte Hunderte Arbeiter, welche dadurch in anderen Fertigungsbereichen aushelfen konnten. Und das war nötig, denn aufgrund der immer noch weitgehend niedrigen Kaufkraft der Bevölkerung sowie den anhaltenden Radsporterfolgen war die Nachfrage nach Fahrrädern hoch – Opel boomte.

Im Sommer 1926 lief das einmillionste Opel-Fahrrad vom Band, ein Jahr später war Opel dann sogar größter Fahrradhersteller der Welt. Chapeau!

2023 – wie lief das Jahr für Opel?

•30. Dezember 2023 • Kommentar verfassen

Auch wenn noch nicht die kompletten Verkaufszahlen für dieses Jahr bekannt sind, kann man schon sagen, dass es für 2023 wahrscheinlich einen leichten Absatzrückgang geben dürfte – das gilt sowohl für den Heimatmarkt Deutschland als auch Gesamteuropa. Vor allem der Jahresanfang enttäuschte mit relativ niedrigen Verkaufszahlen. Inwieweit Opel trotzdem schwarze Zahlen schreiben darf, hängt sicher auch davon ab, für wie viele Elektro-Opel jetzt kurzfristig noch der Umweltbonus übernommen werden wird (siehe letzten Artikel).

Ziemlich sicher in die Zulassungs-Top 10 wird es Opels ewiger Klassiker „Corsa“ schaffen, das gilt ebenfalls sowohl für Deutschland als auch Europa gesamt. Stichwort „Corsa“: der sieht nach dem jüngsten Front-Facelift inzwischen wirklich klasse aus. Opels neues Markengesicht „Vizor“ ist nun außer beim „Movano“ bei allen Modellen klar präsent.

Das gilt eindeutig auch für das im Sommer präsentierte Konzeptfahrzeug „GT Experimental“ , welches mit seinem markanten Design für Aufsehen sorgte. Wolln mal hoffen, dass es sich hierbei um eine möglichst seriennahe Version des kommenden „Manta-e“ handelte.

Dieser soll ja vermutlich rein batterie-elektrisch angetrieben werden und auch das ist wieder ein Stichwort: Außer beim „Crossland“ bietet Opel inzwischen für jedes Modell eine e-Version an, die zweite Modellgeneration folgt aber schon 2024 entsprechend.

Last but not least: Opels Firmenlogo erhielt in diesem Jahr ebenfalls eine Überarbeitung. Der altbekannte Blitz ist nun in der Mitte geteilt. Sieht markant aus und wird nach und nach auf allen neuen Modellen prangen.

[Update Februar 2024]

Kürzlich meldete Opel für 2023 ein Absatzplus von 15% auf 670.000 Fahrzeuge. Die Marktanteile dürften sich aber trotzdem kaum gesteigert haben, da auch viele andere Hersteller gestiegene Absatzzahlen verkünden durften. Erfreulich immerhin der stark im außereuropäischen Ausland gewachsene Absatz: plus 62% (101.000 Einheiten) – für Opel-Verhältnisse ist das schon was.