Opel-Historie: Umsatzeinbruch im Gefolge der Ersten Ölkrise (1973)

Die Opel-Historie der 70er Jahre verlief phasenweise turbulent. 1971 hatte Opel noch den zehnmillionsten produzierten Pkw gefeiert. Am Ende des Folgejahres waren die Rüsselsheimer gar zum größten deutschen Autohersteller avanciert und freuten sich über mehr als zwanzig Prozent Marktanteil. Es sah also gut aus.
Dann knallte es mal wieder im Nahen Osten. Im Oktober 1973 wurde Israel von Ägypten und Syrien angegriffen. Da Israel von den westlichen Ländern unterstützt wurde, beschloss die araberlastige OPEC zur Strafe eine Drosselung der Ölproduktion bei gleichzeitiger starker Preiserhöhung.
Die sogenannten Industrienationen wurden hierdurch kalt erwischt. Erstmalig wurde deren hohe Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen deutlich. In Westdeutschland etwa folgten Wirtschaftskrise und Inflation. Der „Spiegel“ propagierte gar reißerisch (und etwas voreilig) ein „Ende der Überflussgesellschaft“.
Auch Opel bekam ordentlich sein Fett weg. Die Automobilproduktion sackte 1974 um sage und schreibe ein Drittel ab, der Umsatz um gut zwanzig Prozent. Auch die Belegschaft schrumpfte um etliche tausend Mitarbeiter.
Erst ab Ende 1975 war Opel wieder halbwegs zurück in der Spur. Dazu beigetragen hatte vermutlich vor allem der kurz vor der Ölkrise erschienene neue „Kadett C“ mit seinem für damalige Verhältnisse bescheidenen Benzinverbrauch.
Nachhaltige Auswirkungen auf Opels Modellpolitik blieben dennoch nicht aus. Die legendäre „KAD“ -Oberklassenreihe wurde 1977 ersatzlos eingestampft – spritsaufende V8-Motoren waren einfach nicht mehr angesagt. Und die lange verschlafene Entwicklung von sparsamen und kleinwagentauglichen Dieselmotoren kam nun endlich in die Gänge.

~ von opabo - 20. September 2014.

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